LINKE.Frechen mahnt zu sorgfältiger Prüfung vor Glasfaser-Vertragsabschluss

Die LINKE.Frechen hat zu Aussagen einzelner Frechener Politiker und der Bürgerinitiative „Zukunft Königsdorf“ zur Glasfaser-Nachfragebündelung in Königsdorf Stellung genommen.

 

„Wir verstehen den Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger in Königsdorf nach Internetanschlüssen mit Glasfaser-Geschwindigkeit“, so Hauke Dressel, Sprecher der LINKEN.Frechen und ihr Bürgermeisterkandidat. „Doch dadurch sollten sich diejenigen, die mit ihren DSL- oder sonstigen Anschlüssen zufrieden sind, nicht unter Druck setzen lassen.“

Dazu Dressel: „Wer einen solchen Vertrag unterschreibt, bindet sich damit für zwei Jahre an eine private Firma, die Kapitalgesellschaften gehört und natürlich Profite machen will. Ob die monatlichen Mehrkosten den zusätzlichen Nutzen von höherer Internet-Geschwindigkeit wirklich wert sind, sollte jeder potenzielle Vertragsnehmer sorgfältig für seine eigene Situation prüfen.“ Für Telefon, E-Mail, Internet-Surfen und gelegentliches Streamen ist ein Glasfaseranschluss nicht erforderlich.

Die Aussage der Bürgerinitiative, Königsdorf bekomme den Ausbau zu 100 Prozent geschenkt, kritisiert Dressel als falsch und irreführend. „Natürlich holt die Firma die Baukosten für die Hausanschlüsse bei erfolgreicher Nachfragebündelung über ihre Monatstarife wieder herein und will darüber hinaus noch etwas Profit für ihre Eigentümer erwirtschaften. Das bezahlen in dem Fall also diejenigen, die unterschreiben.“ Eine von der Bürgerinitiative in ihrem Flyer zitierte entsprechende Aussage der Ersten Stellvertretenden Bürgermeisterin, Angelika Münch, die das Angebot der Deutschen Glasfaser mit Nachdruck anpreist, ist zudem -wenn sie authentisch ist- eine unzulässige Werbung einer Amtsträgerin für das Angebot einer Privatfirma.

Wenn es tatsächlich ein öffentliches Interesse an einer Glasfaser-Infrastruktur gibt, so muss man sich nicht den Geschäftsentscheidungen einer Privatfirma ausliefern, sondern kann die Schaffung einer solchen Infrastruktur durch die öffentliche Hand erwägen. „Bei Straßen und Abwasserkanälen geht das auch, wieso soll es bei Glasfaser nicht gehen? Es gibt viele Kommunen in Deutschland, die das in die eigene Hand genommen haben.“, so Dressel. Unter dem Strich kann dass sogar günstiger sein, da man so nicht die Renditen von Kapitalgesellschaften mitbezahlen muss.