Die Linksfraktion Frechen begeht den Volkstrauertag mit eigener Kranzniederlegung

Der Reservistenverband Frechen, im Verbund mit der Marinekameradschaft Frechen, hat die Fraktionen im Stadtrat der Stadt eingeladen, an einer Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft am 17. 10.2019 auf dem Friedhof St. Audomar teilzunehmen.

Die Linksfraktion sagte Ihre Teilnahme ab.

Schon die Programmgestaltung: z.B. „Marsch zum Friedhof St. Audomar…. unter musikalischer Begleitung“ oder „Ausmarsch der Reservistenkameradschaft Frechen mit Musikzug“ stieß bei der Linksfraktion auf wenig Verständnis.

 „Wir haben Respekt vor Ihrer Erklärung: „In einer Zeit zunehmender Gewaltbereitschaft und Übergriffen gegen Minderheiten sollte niemand abseits stehen“, die wir durchaus teilen, schrieb die Linksfraktion an die Reservisten.

Wir bezweifeln allerdings, dass dies mit einer „Ehrung“ der Gefallenen am Mahnmal auf dem Friedhof St. Audomar, wohlmöglich noch in Uniformen und mit militärischen Klängen, den richtigen Rahmen findet.

Es wäre richtig, dort den verführten, belogenen und betrogenen Opfern des deutschen Militarismus und Nationalismus zu gedenken;
unser Grundverständnis von Frieden und Völkerverständigung und gegen Kriege aller Art, entspringt einem tief verwurzelten Antimilitarismus.
 
Wir halten es hier mit Kurt Tucholsky:
 „Jubel über militärische Schauspiele ist eine Reklame für den nächsten Krieg; man drehe diesem Kram den Rücken oder bekämpfe ihn aktiv. Auch wohlwollende Zuschauer sind Bestärkung.“

Die Linksfraktion hält es in einer Zeit, da deutsche Soldaten wieder in vielen Teilen der Welt stationiert sind; wo in Deutschland ernsthaft diskutiert wird, ob man in Syrien militärische Präsenz zeigt, für geboten, sich gegen die Gewalt und die Kriege in der Welt in geeigneterer Form zu engagieren.

Deshalb hat sie mit einer eigenen Kranzniederlegung am Volkstrauertag, 11.00 Uhr auf dem Friedhof St. Audomar den Opfern des deutschen Militarismus und Nationalismus gedacht.