Es gibt keinen Gegensatz zwischen den Interessen der Arbeiter:innenklasse und den Forderungen aus Feminismus, Antirassismus, der LSBTTIQ*-Bewegung und dem Kampf gegen Klimawandel. Solidarität ist unsere Waffe – sie ist unteilbar!
Einberufung und Einladung der Aufstellungsversammlung zur Kommunalwahl am 31.05.2025 ab 11 Uhr in der KGS der Linken Rhein-Erft
Liebe Genoss:innen,
hiermit laden wir euch zur Aufstellungsversammlung der Partei Die Linke Rhein-Erft zur Kommunalwahl
am Samstag, den 31 Mai, ab 11:00 Uhr,
in der Kreisgeschäftsstelle DIE LINKE. Rhein-Erft,
Im Spürkergarten 38-40, 50374 Erftstadt
ein.
Hier wollen wir Kandidaten zur Kommunalwahl für den Kreistag aufstellen.
Wir freuen uns auf rege Teilnahme! Für das leibliche Wohl wird in Form von Getränken und belegten Brötchen gesorgt sein.
Vorschlag zur Tagesordnung der Aufstellungsversammlung
1. Eröffnung und Begrüßung
2. Konstituierung der Aufstellungsversammlung
a. Wahl der Versammlungsleitung
b. Wahl des Schriftführers/der Schriftführerin
c. Wahl der Wahl- und Zahlkommission
d. Wahl der Mandatsprufungskommission
e. Beschlusse zur Wahl und Geschäftsordnung
f. Bestätigung der Tagesordnung
3. Bericht der Mandatsprüfungskommission
4. Wahl von zwei Vertrauenspersonen
5. Wahl von zwei Personen fur die eidesstaatliche Versicherung
6. Anträge
a. Antrag zur Satzungsänderung (§ 1 Abs. 1 Name der Partei)
b. Weitere Anträge
7. Wahl der Direktkandidaten in den Wahlbezirken
8. Beschluss uber die Größe der Reserveliste und das Wahlverfahren
9. Wahl von Platz 1-8 in Einzelwahl
10. Wahl von Platz 9-20 in Listenwahl
a. Quotiert
b. Unquotiert
11. Wahl von Delegierten für die Vertreterversammlung zur Landschaftsversammlung
a. Quotierte Liste (zwei Delegierte)
b. Unquotierte Liste (zwei Delegierte)
c. Wahl von Ersatzdelegierten
12. Schlusswort
Hinweise:
• § 4 Rechte und Pflichten der Mitglieder
(3) Das Stimmrecht sowie das aktive und passive Wahlrecht auf Parteitagen bzw. Delegierten oder Mitgliederversammlungen kann von der Entrichtung des Mitgliedsbeitrages abhangig gemacht werden, soweit das Mitglied nicht von der Beitragszahlung befreit ist.
• Bewerber:innen fur Wahlen sollen und können vorab eine schriftliche Vorstellung einreichen
• Es gilt die Wahlordnung der Bundespartei Die Linke: www.die-linke.de/partei/grundsatzdokumente/wahlordnung/
• Ein Entwurf fur eine Geschäftsordnung wird euch per Mail im Vorfeld des Parteitags zugesandt.
• Mit einer Unterschrift unter die Anmeldeliste bestätigt ihr, dass ihr zur Kommunalwahl 2025 wahlberechtigt seid.
Wir freuen uns, Dich als neues Mitglied in unserer Partei DIE LINKE im Rhein-Erft-Kreis willkommen zu heißen!
Um Dir einen guten Start in unsere politische Arbeit zu ermöglichen, laden wir Dich herzlich zu unserem Neumitglieder- und Aktiventreffen ein.
Wann? Mittwoch, 30. April 2025, ab 18:30 Uhr
Wo? Kreisgeschäftsstelle DIE LINKE Rhein-Erft, Im Spürkergarten 38-40, 50374 Erftstadt
Dieses Treffen bietet Dir die Gelegenheit, andere Mitglieder kennenzulernen, Einblicke in die Strukturen und Arbeitsweisen unseres Kreisverbandes zu erhalten und Dich über unsere politischen Schwerpunkte auszutauschen. Als Highlight konnten wir die neue Kölner Bundestagsabgeordnete Lea Reisner gewinnen, die auch unseren Kreisverband betreut. Lea wird über die Schwerpunkte ihrer Arbeit in- und außerhalb des Deutschen Bundestags berichten.
Selbstverständlich sind alle Mitglieder unseres Kreisverbandes herzlichst eingeladen!
Für einen kleinen Imbiss und Getränke ist gesorgt.
Es erleichtert uns die Planung, wenn Du uns bis zum 28. April 2025 Bescheid gibst, ob Du teilnehmen kannst. Du erreichst uns per E-Mail unter info@die-linke-rhein-erft.de. Du kannst aber auch ohne vorherige Anmeldung teilnehmen.
• Femizide stoppen! Gewaltschutz für Frauen und queere Menschen ausbauen!
• Abschiebestopp aus Frauenhäusern!
• Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisieren! Weg mit § 218 StGB!
• Schluss mit der Prekarisierung! Gleiche Löhne!
• Gegen rechte, antifeministische und queerfeindliche Bewegungen!
• Feministische Errungenschaften verteidigen und ausbauen!
• 8. März zum Feiertag machen!
Patriarchale Gewalt und Armut sind der Nährboden für rechte und rassistische Ideologien. Neoliberale Politik und starre Geschlechterrollen verstärken soziale Ungleichheit, Prekarisierung und Ausbeutung.
Der gesellschaftliche Rechtsruck zeigt sich in wachsender Frauenfeindlichkeit, queerfeindlicher Hetze und repressiven Asylgesetzen. Diese Politik gefährdet Menschenleben und muss sofort beendet werden!
Nicht nur am 8. März: Feministischer Widerstand – jeden Tag!
Gerecht, richtig, überfällig
Linke Rhein-Erft unterstützt Förderung von ver.di in TVöD-Verhandlungen
Die Linke im Rhein-Erft-Kreis erklärt sich solidarisch mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und unterstützt ihre Forderungen in der Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst für Bund und Kommunen in 2025. „Die Forderungen ver.dis nach acht Prozent Entgeltsteigerung, mindestens aber 350 Euro für Lohnerhöhungen und Zuschlägen für besonders belastende Arbeit sowie mehr Zeitsouveränität treffen den richtigen Nerv“, erklärt der hiesige Linken-Sprecher Stefan Söhngen. Mit der Forderung nach einem persönlichen Arbeitszeitkonto und drei zusätzlichen freien Tagen, um der Arbeitsverdichtung etwas entgegenzusetzen, folge ver.di dem Vorbild der IG Metall und spreche das Bedürfnis vieler Beschäftigter in- und außerhalb des öffentlichen Dienstes an.
„Wir unterstützen unbedingt die Forderung nach deutlichen Verbesserungen für die Kolleginnen und Kollegen, die Nacht- und Schichtarbeit leisten oder andere belastende Tätigkeiten vollbringen“, unterstreicht Georg Riemann, Bundestagskandidat im Wahlkreis 91/Euskirchen–Rhein-Erft-Kreis II: „Die bisherigen Tarifsteigerungen haben Kaufkraftverluste durch die Preisschocks der vergangenen Jahre nur zur Hälfte ausgeglichen. Die Reallöhne sind jetzt erst wieder auf dem Niveau von 2018. Völlig richtig also, dass ver.di mit einer starken Forderung in die Tarifrunde geht.“ Fritz Laser, seinerseits Bundestagskandidat im Wahlkreis 90/ Rhein-Erft-Kreis I betont die Bedeutung der ver.di-Forderung nach 200 Euro mehr pro Monat für Azubis, Studierende und Praktikant*innen sowie diejenige nach unbefristeter Übernahme in den erlernten Beruf. „Der öffentliche Dienst darf nicht davon ausgehen, dass ihm junge Menschen selbstverständlich zufliegen“, so Laser, „er muss jungen Beschäftigten eine verlässliche Perspektive bieten, und dafür sind die ver.di-Forderungen goldrichtig.“
Linken-Kreisverbandssprecherin Annetta Ristow aus Kerpen verweist auf den krassen Personalmangel in wichtigen Bereichen des öffentlichen Dienstes, unter dem die gesamte Gesellschaft leide. „Bis 2030 fehlen in Deutschland 230.000 Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas. Schon jetzt sind die Arbeitsbedingungen dort unter aller Kanone. Wir werden bundesweit 110.000 Lehrkräfte brauchen, wenn der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen umgesetzt werden soll.“ Kreisgeschäftsführer der Linken und Erftstädter Ratsmitglied Nico Miller weist auf den Zusammenhang mit der drängenden Wohnungsfrage hin: „Selbst das arbeitgebernahe Institut der Wirtschaft stellt fest, dass der Personalrückgang im kommunalen Aufgabenbereich Wohnungswesen und Städtebau die Schaffung bezahlbaren Wohnraums ausbremst“, so Jungunternehmer. Behauptungen, für die gewerkschaftlichen Forderungen sei kein Geld da, weist Linken-Sprecher Söhngen scharf zurück. „Die Parteien, denen die verhandelnden Politiker aus dem Verband kommunaler Arbeitgeber angehören, sind dieselben, die mit absurden Plänen für Steuersenkungen für Besserverdienende und Reiche in den Bundestagswahlkampf gehen“, kritisiert der Sozialwissenschaftler aus Brühl.
Zügig einen Gesetzentwurf zur Abschaffung von §218 StGB vorlegen
„Wir unterstützen, dass die Kommission nicht nur die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen innerhalb der ersten zwölf Wochen empfiehlt, sondern auch klar sagt, dass es möglich ist, den Zeitraum für Schwangerschaftsabbrüche zu erweitern“, sagt Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Gruppe Die Linke, angesichts der Empfehlung der Kommission zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Reichinnek weiter:
„Damit greift die Kommission den gesellschaftlichen Wunsch auf, Menschen, die eine Schwangerschaft abbrechen, nicht mehr zu kriminalisieren. Die aktuelle Situation widerspricht auch verfassungsrechtlichen, völkerrechtlichen und europarechtlichen Vorgaben. Wir erwarten von allen demokratischen Parteien im Bundestag, dass sie den Empfehlungen der Kommission folgen. Die Bundesregierung muss jetzt außerdem zügig einen Gesetzentwurf vorlegen und darf das Verfahren nicht wieder so verzögern, wie sie das bei der Einsetzung der Kommission getan hat. Die Ampel darf die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen nicht der kommenden Regierung überlassen.
Feministinnen und Feministen, Verbände und wir als Linke fordern schon lange, dass Schwangerschaftsabbrüche zur regulären Gesundheitsversorgung gehören müssen. Deswegen freuen wir uns besonders, dass dies nun auch von den Expertinnen und Experten bestätigt wurde.
Nach der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen muss dann auch endlich die Versorgung verbessert werden muss. Abbrüche müssen endlich auch von den Krankenkassen bezahlt werden. Als Linke sind wir für ein Beratungsrecht statt einer Beratungspflicht. Dass die Kommission auch dafür die Möglichkeit sieht, begrüßen wir sehr. Dafür braucht es aber umfassende Strukturen, um die Beratung zu ermöglichen. Die aktuellen Angebote reichen nicht aus.
Wir danken der Kommission für ihre wertvolle und richtungsweisende Arbeit, die ein wichtiger Schritt für die sexuelle Selbstbestimmung ist.“
DIE LINKE. Rhein-Erft: Aktuelle Nachrichten
Steuergerechtigkeit in der EU. Steuerflüchtlinge aufhalten, Steueroasen trockenlegen!
Das Vermögen in Europa ist so ungerecht verteilt wie noch nie. Das liegt auch daran, dass es umso leichter ist, Geld über dunkle Kanäle zu verstecken, je mehr Geld man hat. Im Ergebnis besitzt das reichste 1% fast die Hälfte des gesamten Vermögens (47%), Tendenz steigend. Laut Oxfam haben die fünf reichsten Europäer ihr Vermögen seit 2020 um mehr als drei Viertel (76%) erhöht, von 244 auf 429 Milliarden Euro. Ein Vermögenszuwachs von 5,7 Millionen Euro pro Stunde.
Während die Superreichen Privatisierungen und Inflation nutzen, um die eigenen Gewinne zu Lasten der Mehrheit zu maximieren, haben viele Regierungen in der EU die Steuern für Vermögen und Gewinne von Unternehmen abgesenkt – auch in Deutschland. Von 1993 bis 2020 ist der durchschnittliche Steuersatz für Unternehmen in der EU von 38% auf 22% gesunken, während die Belastung für Menschen mit niedrigerem und mittlerem Einkommen steigt. Aber die Steuersenkungen genügen denen nicht, die ohnehin am meisten haben: Die Reichen und Konzerne suchen unablässig nach Wegen, auch die relativ niedrigen Steuern nicht zu zahlen: Allein durch Steuerflucht von Privatpersonen gehen den EU-Staaten jährlich rund 46 Milliarden Euro verloren. Das ist ungerecht und geht auf Kosten von uns allen.
Jede Steuerreform, und damit die Finanzierung zentraler Aufgaben wie der Abschaffung der Armut, der Umbau der Wirtschaft und eine zeitgemäße öffentliche Infrastruktur steht und fällt damit, dass die Steuern, die erhoben werden, auch fair gezahlt werden. Allen voran von den Reichsten.
Steuern von Konzernen endlich eintreiben
Es ist ein Skandal, dass nicht wenige Konzerne einen geringeren Steuersatz als der Bäcker an der Ecke zahlen. Laut dem EUTAX Observatory wird eine permanent große Menge an Gewinnen in Steueroasen verlagert: 1000 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Das entspricht 35 % aller Gewinne, die multinationale Unternehmen außerhalb ihres Hauptsitzlandes verbuchen. Die durch diese Verlagerung verursachten Verluste bei den Körperschaftssteuereinnahmen sind erheblich und entsprechen fast 10 % der weltweit eingenommenen Körperschaftssteuereinnahmen. US-amerikanische multinationale Unternehmen sind für etwa 40 % der weltweiten Gewinnverlagerung verantwortlich, und die kontinentaleuropäischen Länder scheinen von dieser Umgehung am stärksten betroffen zu sein.
Booking.com, Microsoft und Alphabet verschieben den Großteil ihrer Gewinne trotz der Bemühungen der OECD und G20 weiter in Steueroasen. Die Konzerne verlagern ihre Gewinne in die USA, Irland oder in die Niederlande und verbuchen nur einen sehr kleinen Teil ihrer Gewinne in Deutschland. Mit Steuersätzen von 7 bis 15 Prozent zahlen sie dort weniger als die Hälfte von dem was in Deutschland fällig werden würde. Die letzten Reformen sorgen noch nicht für eine faire Besteuerung der Digitalkonzerne.
Diese Vermeidungsmodelle müssen unterbunden werden: Bei der Umsetzung der globalen Mindesteuer muss die EU und die Mitgliedsstaaten darauf achten, dass Steuervermeidungsmodelle in Irland, den Niederlanden oder den USA nicht zu einer einseitigen Niedrigbesteuerung von großen (Digital-) Konzernen führen. Alternativ sollten Quellensteuern – wie z.B. die in Deutschland bestehende Lizenzschranke – beibehalten bzw. so angepasst werden, dass in solche Lizenzboxen abfließende Lizenzzahlungen an der Quelle besteuert werden.
Die Korrekturen an den Steuersystemen in der EU müssen flankiert werden von einem Ausbau der Steuerbehörden, mit dem Ziel, der kreativen Buchführung der Superreichen und Konzerne Paroli zu bieten und da, wo am meisten Geld liegt, eine ausreichende Kontrolldichte sicherzustellen.
Internationale Mindeststeuersätze für Unternehmen und Konzerne stärken
Die Finanzminister*innen der G20-Staaten haben sich 2021 auf einen globalen Mindeststeuersatz von 15 Prozent geeinigt. Dieser reicht aber nicht aus, um den Steuerwettbewerb zwischen Staaten und die Steuerflucht von Unternehmen effektiv zu verhindern.
- Wir fordern einen globalen Mindeststeuersatz für Unternehmen von 25 Prozent, um ernsthaft gegen Steuerwettbewerb und Profitverschiebung vorzugehen; die potenziellen Mehreinnahmen in der EU werden durch das EUTax-Observatory auf 234 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt
- EU-weite Digitalsteuer: der Vorschlag zur Einführung einer EU-weiten Digitalsteuer muss zurück auf die Agenda und basierend auf dem OECD-Vorschlag weiterentwickelt werden und eingeführt werden, es kann nicht länger auf die OECD gewartet werden
- UN-Steuerkonvention: Die EU muss sich für eine Weiterentwicklung der globalen Unternehmensbesteuerung einsetzen.
- Stärkung der EU-Steuerbehörden: Die Mitgliedstaaten müssen ihre Steuerbehörden stärken, dem französischen und italienischen Vorbild folgen und gezielt gegen die Steuervermeidung der großen (Digital-)Konzerne in den letzten Jahren vorgehen.
Steueroasen trockenlegen und Finanzkriminalität verfolgen
Nach Schätzung der University of London gehen den EU-Staaten jährlich rund 825 Milliarden Euro durch Steuerflucht verloren, Deutschland allein 125 Milliarden Euro. Die EU spricht zumindest von 160-190 Milliarden Euro. Geldwäsche und Subventionsbetrug wollen wir wirksamer bekämpfen und Steueroasen – auch „Made in Germany“ – austrocknen.
- Schluss mit Steuervermeidung: Der Wettlauf nach unten muss unterbunden werden. Wenn Gewinne in Niedrigsteuergebiete verschoben werden, müssen sie in den einzelnen Ländern, in denen der Konzern aktiv ist, nachversteuert werden. Konzerne müssen (stärker) am Ort ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten und der Umsätze besteuert werden (Quellensteuer). Das gilt besonders für die Besteuerung von Übergewinnen.
- Verbindungen zu Steueroasen kappen: Wir wolle eine Quellensteuer von 50 Prozent auf alle Zahlungen (Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben) von Unternehmen, die in nicht kooperative Staaten abfließen. Damit machen wir Steuerflucht unattraktiv. Die Unternehmen dürfen sich die Steuer nur anrechnen, wenn alle steuer-relevanten Informationen offengelegt werden.
- Die Linke fordert den Aufbau einer europäischen Finanzpolizei zur Ermittlung und Bekämpfung von kriminellen Unternehmenspraktiken wie Steuerhinterziehung, Steuerbetrug, Geldwäsche und Korruption.
- Die Linke setzt sich für eine schärfere Geldwäscheregulierung für den grenzüberschreitenden Onlineglücksspielmarkt ein. Hier wurde lange gezögert und vieles verschlafen.
Das Dunkelfeld ausleuchten: Vermögens- und Machtkonzentration sichtbar machen
Es herrscht Intransparenz über die tatsächliche Vermögenskonzentration. Das ist ein zusätzliches Problem, weil mit sehr großen Vermögen auch politische Macht ohne demokratische Legitimation einhergeht. Eine gerechtere Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und hohen Einkommen baut diese wirtschaftliche und politische Macht ab, verringert soziale Ungleichheit und stärkt dadurch die Demokratie. Wir wollen einen europaweiten Korridor für abgestimmte Regelungen in den EU-Staaten, um Mindestbesteuerungen für hohe Vermögen, Erbschaften und Schenkungen festzulegen.
- Wir wollen die Transparenz von Vermögen erhöhen und fordern dazu die Einrichtung eines EU-Vermögensregisters (European Asset Registry).
- Europa braucht effektive Transparenzregeln, um bei der Suche nach schmutzigem Geld aus Kriminalität, Korruption und (nicht nur) von russischen Oligarch*innen erfolgreich zu sein.
- Es braucht eine europarechtliche Bestimmung, die der Öffentlichkeit Zugang zu Daten der nationalen Transparenzregister gewährt.
Die blinden Flecken im internationalen Steuerinformationsaustausch müssen behoben werden. Ein erster Schritt ist erhöhte Transparenz durch eine öffentliche, länderspezifische Berichtspflicht (Public Country-by-Country Reporting). Konzerne müssen Umsatz, Gewinne und bezahlte Steuern für jedes Land, in dem sie wirtschaftlich aktiv sind, offenlegen.
- Die Steuerschlupflöcher bei der Erbschaftsteuer müssen geschlossen werden. Der österreichische Unternehmersohn und Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz hat 2022 25 Milliarden steuerfrei geerbt. Für diese Superreichen sollen die Steuersätze für Erbschaften und Schenkungen erhöht und die persönlichen Freibeträge heruntergesetzt werden.
Das Casino schließen - Spekulationsgewinne besteuern
Der computergestützte Hochfrequenzhandel an den Börsen hat keinerlei Nutzen für die Realwirtschaft und verbraucht Unmengen an Energie. Der Effekt gleicht dem eines Steuerschlupfloches: Mit Pseudo-Geschäften wird Vermögen zu Gunsten der Reichsten umverteilt und dabei zu niedrig besteuert. Dagegen helfen zwei Maßnahmen:
- Bei jeder Finanztransaktion soll ein Steuersatz von 0,1 % fällig werden. Ziel ist es, diese Abgabe weltweit einzuführen. Bis dahin braucht es eine einheitliche Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene. Diese Steuer würde laut EU-Kommission 50 Milliarden Euro jährlich einbringen.
- Wir wollen die Abgeltungssteuer in Deutschland abschaffen. Statt einer Billigsteuer für Kapitalerträge sollen sie der normalen Einkommenssteuer unterliegen. Wer viel Einkommen hat, muss entsprechend höhere Sätze zahlen. In der EU sollen entsprechende Mindeststeuersätze vereinbart werden.
Top-Nachricht LV NRW
Steuergerechtigkeit in der EU. Steuerflüchtlinge aufhalten, Steueroasen trockenlegen!
Das Vermögen in Europa ist so ungerecht verteilt wie noch nie. Das liegt auch daran, dass es umso leichter ist, Geld über dunkle Kanäle zu verstecken, je mehr Geld man hat. Im Ergebnis besitzt das reichste 1% fast die Hälfte des gesamten Vermögens (47%), Tendenz steigend. Laut Oxfam haben die fünf reichsten Europäer ihr Vermögen seit 2020 um mehr als drei Viertel (76%) erhöht, von 244 auf 429 Milliarden Euro. Ein Vermögenszuwachs von 5,7 Millionen Euro pro Stunde.
Während die Superreichen Privatisierungen und Inflation nutzen, um die eigenen Gewinne zu Lasten der Mehrheit zu maximieren, haben viele Regierungen in der EU die Steuern für Vermögen und Gewinne von Unternehmen abgesenkt – auch in Deutschland. Von 1993 bis 2020 ist der durchschnittliche Steuersatz für Unternehmen in der EU von 38% auf 22% gesunken, während die Belastung für Menschen mit niedrigerem und mittlerem Einkommen steigt. Aber die Steuersenkungen genügen denen nicht, die ohnehin am meisten haben: Die Reichen und Konzerne suchen unablässig nach Wegen, auch die relativ niedrigen Steuern nicht zu zahlen: Allein durch Steuerflucht von Privatpersonen gehen den EU-Staaten jährlich rund 46 Milliarden Euro verloren. Das ist ungerecht und geht auf Kosten von uns allen.
Jede Steuerreform, und damit die Finanzierung zentraler Aufgaben wie der Abschaffung der Armut, der Umbau der Wirtschaft und eine zeitgemäße öffentliche Infrastruktur steht und fällt damit, dass die Steuern, die erhoben werden, auch fair gezahlt werden. Allen voran von den Reichsten.
Steuern von Konzernen endlich eintreiben
Es ist ein Skandal, dass nicht wenige Konzerne einen geringeren Steuersatz als der Bäcker an der Ecke zahlen. Laut dem EUTAX Observatory wird eine permanent große Menge an Gewinnen in Steueroasen verlagert: 1000 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Das entspricht 35 % aller Gewinne, die multinationale Unternehmen außerhalb ihres Hauptsitzlandes verbuchen. Die durch diese Verlagerung verursachten Verluste bei den Körperschaftssteuereinnahmen sind erheblich und entsprechen fast 10 % der weltweit eingenommenen Körperschaftssteuereinnahmen. US-amerikanische multinationale Unternehmen sind für etwa 40 % der weltweiten Gewinnverlagerung verantwortlich, und die kontinentaleuropäischen Länder scheinen von dieser Umgehung am stärksten betroffen zu sein.
Booking.com, Microsoft und Alphabet verschieben den Großteil ihrer Gewinne trotz der Bemühungen der OECD und G20 weiter in Steueroasen. Die Konzerne verlagern ihre Gewinne in die USA, Irland oder in die Niederlande und verbuchen nur einen sehr kleinen Teil ihrer Gewinne in Deutschland. Mit Steuersätzen von 7 bis 15 Prozent zahlen sie dort weniger als die Hälfte von dem was in Deutschland fällig werden würde. Die letzten Reformen sorgen noch nicht für eine faire Besteuerung der Digitalkonzerne.
Diese Vermeidungsmodelle müssen unterbunden werden: Bei der Umsetzung der globalen Mindesteuer muss die EU und die Mitgliedsstaaten darauf achten, dass Steuervermeidungsmodelle in Irland, den Niederlanden oder den USA nicht zu einer einseitigen Niedrigbesteuerung von großen (Digital-) Konzernen führen. Alternativ sollten Quellensteuern – wie z.B. die in Deutschland bestehende Lizenzschranke – beibehalten bzw. so angepasst werden, dass in solche Lizenzboxen abfließende Lizenzzahlungen an der Quelle besteuert werden.
Die Korrekturen an den Steuersystemen in der EU müssen flankiert werden von einem Ausbau der Steuerbehörden, mit dem Ziel, der kreativen Buchführung der Superreichen und Konzerne Paroli zu bieten und da, wo am meisten Geld liegt, eine ausreichende Kontrolldichte sicherzustellen.
Internationale Mindeststeuersätze für Unternehmen und Konzerne stärken
Die Finanzminister*innen der G20-Staaten haben sich 2021 auf einen globalen Mindeststeuersatz von 15 Prozent geeinigt. Dieser reicht aber nicht aus, um den Steuerwettbewerb zwischen Staaten und die Steuerflucht von Unternehmen effektiv zu verhindern.
- Wir fordern einen globalen Mindeststeuersatz für Unternehmen von 25 Prozent, um ernsthaft gegen Steuerwettbewerb und Profitverschiebung vorzugehen; die potenziellen Mehreinnahmen in der EU werden durch das EUTax-Observatory auf 234 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt
- EU-weite Digitalsteuer: der Vorschlag zur Einführung einer EU-weiten Digitalsteuer muss zurück auf die Agenda und basierend auf dem OECD-Vorschlag weiterentwickelt werden und eingeführt werden, es kann nicht länger auf die OECD gewartet werden
- UN-Steuerkonvention: Die EU muss sich für eine Weiterentwicklung der globalen Unternehmensbesteuerung einsetzen.
- Stärkung der EU-Steuerbehörden: Die Mitgliedstaaten müssen ihre Steuerbehörden stärken, dem französischen und italienischen Vorbild folgen und gezielt gegen die Steuervermeidung der großen (Digital-)Konzerne in den letzten Jahren vorgehen.
Steueroasen trockenlegen und Finanzkriminalität verfolgen
Nach Schätzung der University of London gehen den EU-Staaten jährlich rund 825 Milliarden Euro durch Steuerflucht verloren, Deutschland allein 125 Milliarden Euro. Die EU spricht zumindest von 160-190 Milliarden Euro. Geldwäsche und Subventionsbetrug wollen wir wirksamer bekämpfen und Steueroasen – auch „Made in Germany“ – austrocknen.
- Schluss mit Steuervermeidung: Der Wettlauf nach unten muss unterbunden werden. Wenn Gewinne in Niedrigsteuergebiete verschoben werden, müssen sie in den einzelnen Ländern, in denen der Konzern aktiv ist, nachversteuert werden. Konzerne müssen (stärker) am Ort ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten und der Umsätze besteuert werden (Quellensteuer). Das gilt besonders für die Besteuerung von Übergewinnen.
- Verbindungen zu Steueroasen kappen: Wir wolle eine Quellensteuer von 50 Prozent auf alle Zahlungen (Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben) von Unternehmen, die in nicht kooperative Staaten abfließen. Damit machen wir Steuerflucht unattraktiv. Die Unternehmen dürfen sich die Steuer nur anrechnen, wenn alle steuer-relevanten Informationen offengelegt werden.
- Die Linke fordert den Aufbau einer europäischen Finanzpolizei zur Ermittlung und Bekämpfung von kriminellen Unternehmenspraktiken wie Steuerhinterziehung, Steuerbetrug, Geldwäsche und Korruption.
- Die Linke setzt sich für eine schärfere Geldwäscheregulierung für den grenzüberschreitenden Onlineglücksspielmarkt ein. Hier wurde lange gezögert und vieles verschlafen.
Das Dunkelfeld ausleuchten: Vermögens- und Machtkonzentration sichtbar machen
Es herrscht Intransparenz über die tatsächliche Vermögenskonzentration. Das ist ein zusätzliches Problem, weil mit sehr großen Vermögen auch politische Macht ohne demokratische Legitimation einhergeht. Eine gerechtere Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und hohen Einkommen baut diese wirtschaftliche und politische Macht ab, verringert soziale Ungleichheit und stärkt dadurch die Demokratie. Wir wollen einen europaweiten Korridor für abgestimmte Regelungen in den EU-Staaten, um Mindestbesteuerungen für hohe Vermögen, Erbschaften und Schenkungen festzulegen.
- Wir wollen die Transparenz von Vermögen erhöhen und fordern dazu die Einrichtung eines EU-Vermögensregisters (European Asset Registry).
- Europa braucht effektive Transparenzregeln, um bei der Suche nach schmutzigem Geld aus Kriminalität, Korruption und (nicht nur) von russischen Oligarch*innen erfolgreich zu sein.
- Es braucht eine europarechtliche Bestimmung, die der Öffentlichkeit Zugang zu Daten der nationalen Transparenzregister gewährt.
Die blinden Flecken im internationalen Steuerinformationsaustausch müssen behoben werden. Ein erster Schritt ist erhöhte Transparenz durch eine öffentliche, länderspezifische Berichtspflicht (Public Country-by-Country Reporting). Konzerne müssen Umsatz, Gewinne und bezahlte Steuern für jedes Land, in dem sie wirtschaftlich aktiv sind, offenlegen.
- Die Steuerschlupflöcher bei der Erbschaftsteuer müssen geschlossen werden. Der österreichische Unternehmersohn und Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz hat 2022 25 Milliarden steuerfrei geerbt. Für diese Superreichen sollen die Steuersätze für Erbschaften und Schenkungen erhöht und die persönlichen Freibeträge heruntergesetzt werden.
Das Casino schließen - Spekulationsgewinne besteuern
Der computergestützte Hochfrequenzhandel an den Börsen hat keinerlei Nutzen für die Realwirtschaft und verbraucht Unmengen an Energie. Der Effekt gleicht dem eines Steuerschlupfloches: Mit Pseudo-Geschäften wird Vermögen zu Gunsten der Reichsten umverteilt und dabei zu niedrig besteuert. Dagegen helfen zwei Maßnahmen:
- Bei jeder Finanztransaktion soll ein Steuersatz von 0,1 % fällig werden. Ziel ist es, diese Abgabe weltweit einzuführen. Bis dahin braucht es eine einheitliche Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene. Diese Steuer würde laut EU-Kommission 50 Milliarden Euro jährlich einbringen.
- Wir wollen die Abgeltungssteuer in Deutschland abschaffen. Statt einer Billigsteuer für Kapitalerträge sollen sie der normalen Einkommenssteuer unterliegen. Wer viel Einkommen hat, muss entsprechend höhere Sätze zahlen. In der EU sollen entsprechende Mindeststeuersätze vereinbart werden.