Gefahr durch Kraftwerksreststoffdeponien in Habbelrath und Grefrath?

Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. Im Rat der Stadt Frechen

Zur Problematik der sogenannten Kraftwerksreststoffdeponien (KWR) und mögliche Gefährdungen auf dem Frechener Stadtgebiet.

 

An die Ratssitzung am 15. Dezember richtet die Linksfraktion eine Anfrage zur Problematik der sogenannten Kraftwerksreststoffdeponien (KWR). Bereits mit einer Anfrage zur Sitzung des Ausschusses „Bau Verkehr Umwelt“ am 30.10.2014 hat DIE LINKE auf diese Problematik hingewiesen und auf mögliche Gefährdungen auf dem Frechener Stadtgebiet aufmerksam gemacht. Diese Befürchtungen wurden seinerzeit abgetan und mögliche Prüfungen als unrealistisch (weil zu aufwendig) ausgeschlossen.

„Die größte Gefahr, die von den hier angesprochenen Altablagerungen ausgeht, tritt wahrscheinlich erst ein, wenn der Grundwasserspiegel nach Beendigung des Braunkohleabbaus wieder ansteigt.“ – mahnt Peter Singer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Nach einem Erlass des NRW-Umweltministeriums an die vom Braunkohletagebau betroffenen Kreise (also auch den Rhein-Erft-Kreis) haben diese bis Mitte Dezember 2015 eine sogenannte historische Erkundung über Altablagerungen (Kraftwerksreststoffe) durchzuführen. Große Teile von Habbelrath und Grefrath, aber auch andere Flächen auf Frechener Stadtgebiet (auch Teile von Grube Carl) wurden als Flächen mit Ascheablagerungen definiert und somit auch Gegenstand der historischen Erkundung.

Die erste Frage der Linksfraktion lautet deshalb:
„Ist die geforderte historische Erkundung auch auf Frechener Stadtgebiet erfolgt?
Wenn ja, mit welchem Ergebnis?“

Der Rhein-Erft-Kreis weigert sich, die Ascheablagerungen im Altlastenkataster aufzunehmen. Er sieht sie auch nicht als altlastenverdächtig an, obwohl ihm keine konkreten Daten vorliegen. Die Bewohner der betroffen Gebiete in Frechen sind sich wahrscheinlich nicht bewusst, dass ihr Ort zum Teil auf einer Ascheablagerung steht und dass das damit verbundene Gefährdungspotential nicht untersucht wurde.

Die anderen beiden Fragen lauten deshalb, so Singer:
„Ist die Stadt Frechen sich ihrer Fürsorgepflicht und Daseinsvorsorge in diesem Zusammenhang bewusst und welche Aufklärung der betroffen Bevölkerung ist angedacht bzw. geplant?“
„Gibt es Überlegungen seitens der Stadt Frechen, selbst tätig zu werden, um die umstrittenen Altlastengebiete zu erkunden, z.B. Neubaugebiet Ammerweg und Grube Carl?“