Falken sollen aus der Frechener Ferienarbeit für Kinder und Jugendliche gedrängt werden.

Frechen Stadtverband

Weil ein Rechtsverfahren zwischen der Stadt Frechen und dem Verband „SJD - Die Falken“ nicht so läuft, wie es sich die Vertreter der Verwaltung vorstellen, sollen die Falken trotz anerkannt guter Angebote nun aus der Ferienarbeit für Kinder und Jugendliche gedrängt werden.

Nachdem der Beigeordnete Jürgen Uttecht in der letzten Jugendhilfeausschusssitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Beschlusskontrolle“ zum wiederholten Male seine Unzufriedenheit über den Verlauf eines von den Falken angestrengten Rechtsverfahrens gegen die Stadt kundgetan hatte, sah sich Ausschussmitglied Angelika Münch ermutigt, für die CDU-Fraktion einen Antrag zu stellen, wonach die Falken von der Förderung für die nächsten Ferienfreizeiten ausgeschlossen werden sollten. Die üblicherweise den Falken zugeteilten Plätze sollten stattdessen an andere Träger übergehen.

Obwohl Hauke Dressel, sachkundiger Bürger im Jugendhilfeausschuss und Sprecher der LINKEN.Frechen, eindringlich vor einer solchen, nicht zu rechtfertigenden Ungleichbehandlung eines freien Trägers warnte, wurde dem Antrag von den anderen Ausschussmitgliedern, einschließlich der Vertreter von SPD und Grünen, zugestimmt.

Dazu Hauke Dressel: „Wir sind empört, dass die Stadtverwaltung und der Jugendhilfeausschuss glauben, öffentliche Mittel nach Gutsherrenart vergeben zu können, statt in erster Linie die Interessen der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Eltern im Blick zu behalten.“ Es gebe Kinder und Eltern, die sich in der Vergangenheit bewusst für die Ferienangebote der Falken entschieden hätten, weil sie die dort vermittelten Werte und pädagogischen Ansätze teilten. Deren Interessen sollten nun offenbar einer reinen Machtdemonstration geopfert werden.

Dressel weiter: „Die Falken haben in ihren Ferienmaßnahmen immer auch besonders viele Kinder aus schwierigen Verhältnissen und mit Behinderungen betreut. All das soll jetzt nichts zählen. Wenn es gut läuft, ist dieser Beschluss null und nichtig und wird gleich in der ersten Instanz einkassiert. Wenn es schlecht läuft, sind die Falken der dauernden Anfeindungen müde und ziehen sich aus der Frechener Kinder- und Jugendarbeit zurück. Und dies, obwohl niemand ernsthaft bestreitet, dass sie dafür enorm viel geleistet haben.“

Frechen, den 30.9.2016