CDU, SPD und Grüne - Kein Anstand gegenüber engagierten jungen Ehrenamtlern

In der Sitzung des Frechener Jugendhilfeausschusses vom Mittwoch, den 8. Februar kam es zu einem denkwürdigen Vorgang: Die Linksfraktion hatte die Vorstellung des Vorstands des Jugendverbandes „SJD-Die Falken“ auf die Tagesordnung setzen lassen, da es übliche und gute Praxis ist, dass die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit in Frechen sich und ihre Arbeit im Jugendhilfeausschuss vorstellen. Die gute und sinnvolle Arbeit der Falken, die sich als junge Menschen ehrenamtlich für die Kinder und Jugendlichen in Frechen engagieren, war in der Vergangenheit von Mitgliedern aller Fraktionen immer wieder bestätigt und hervorgehoben worden. Der junge und recht neue Vorstand der Falken hatte eine Präsentation vorbereitet und freute sich nun auf diese Gelegenheit.

Als der Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, stellte das Ausschussmitglied Ulli Lussem, SPD, den Antrag, den Falken eine Vorstellung im Ausschuss zu verweigern. Diesem Antrag stimmte dann tatsächlich eine Mehrheit des Ausschusses mit allen Stimmen der Mitglieder von CDU, SPD und Grünen zu.

Dazu Hauke Dressel, sachkundiger Bürger im Ausschuss für die Linksfraktion: "Die Mehrheit im Ausschuss hatte in den vorangegangenen Sitzungen bewusst Beschlüsse gefasst, mit denen die Falken von einer finanziellen Förderung für ihre Ferienmaßnahmen ausgeschlossen wurden - vermutlich rechtswidrig und auch zu Lasten der Eltern und Kinder in Frechen. Offenbar wollten diejenigen, die diese willkürlichen Beschlüsse unterstützt hatten, es nun unbedingt vermeiden, den davon direkt Betroffenen in die Augen sehen zu müssen. Es lag aber jenseits meiner Vorstellungskraft, dass der Jugendhilfeausschuss offiziell einen Beschluss fasst, wonach er von der Arbeit eines Jugendverbands in Frechen nichts wissen will und dass er nicht einmal ein Mindestmaß von Anstand und Größe gegenüber engagierten jungen Ehrenamtlern aufbringen würde."

Bemerkenswert sei in diesem Zusammenhang auch, dass weder der Leiter des Ressorts für Jugend, Familie und Soziales, Georg Becker, noch ein anderes Ausschussmitglied auf Nachfrage eine Angabe dazu machen konnte, wie viele Jugendverbände überhaupt in die Zuständigkeit des Frechener Jugendhilfeausschusses fallen. Das zeige, so Dressel, dass die Ausschussmehrheit schlichtweg zur Jugendverbandsarbeit uninformiert sei und ganz offensichtlich auch in diesem Unwissen verharren wolle.

Seine Fraktion werde aber nun nicht locker lassen und mit weiteren Anträgen dafür sorgen, dass der Ausschuss wieder seiner Pflicht nachkomme und der Arbeit aller Jugendverbände in Frechen den ihr gebührenden Stellenwert einräume.